MBSR Achtsamkeitskurs
"Ganz gleich wie groß ein Problem, ein Schmerz oder eine Angst Dir erscheinen mag - Du bist größer."
MaHa
MBSR Achtsamkeitskurs
"Ganz gleich wie groß ein Problem, ein Schmerz oder eine Angst Dir erscheinen mag - Du bist größer."
MaHa
 

MBSR Kurs - Teilnehmer*innen berichten über ihre Erfahrungen

Aus eigener Erfahrung weiß ich, bevor ich mich zu einem Kurs anmelde, habe ich oft viele Fragen. Vor allem frage ich mich, ist dieser Kurs der richtige für mich? Paßt er zu meinem Anliegen? Werde ich mich dort wohl fühlen? Fragen, die sich im Vorfeld manchmal gar nicht so klar beantworten lassen. Deshalb habe ich in 2017 erstmalig einige Teilnehmer*innen nach Abschluss ihres Kurses gefragt, ob sie über ihre Erfahrungen etwas aufschreiben würden, um andere bei ihrer Entscheidung zu unterstützen. Und ich bin sehr dankbar dafür, dass manche die Idee genauso gut fanden und ihre Erfahrungen zur Verfügung gestellt haben. Im Folgenden lesen Sie also die authentischen Reflektionen von ehemaligen MBSR Kursteilnehmer*innen.

Ich habe mich entschlossen einen Eintrag auf dieser Website zu hinterlassen, weil ich aus eigener Erfahrung weiß, dass Mann sich oft schwer damit tut, sich mit dem Thema Stress und Stressbewältigung auseinander zu setzen. Wir kennen zwar beides, meinen aber gern, es betrifft uns nicht.

Wir benutzen den Begriff „Stress“ manchmal in ganz banalem Zusammenhang. Wenn wir uns begegnen und fragen, wie es uns geht, lautet die Antwort nicht selten „Ich bin im Stress“. Aber das ist kein Stress. Wir sind in Eile und das ist entweder schlechte Planung oder ungünstiges Aufeinandertreffen zufälliger Ereignisse.

Schwieriger wird es, wenn wir uns im Spannungsfeld von beruflichem Leistungsdruck und privaten Schwierigkeiten befinden. Da baut sich Stress auf, den wir aber leugnen. „Ich mach das schon. Hab schon ganz andere Dinge geschaukelt.“ Weiter machen, egal wie. Wir merken nicht, wie wir uns verändern. Wir haben mit der Zeit den Blick dafür verloren. Wir sind nach außen fokussiert und im Funktionieren-Modus. Wir haben keine Probleme. Wir lösen sie. Das Problem haben die anderen, der narzisstische Chef, die kranken Eltern, die Lehrer, die Kinder, der Mann, die Frau, wer und was auch immer.

Mag sein, dass das so ist. Für uns aber egal, ob das so ist, oder nicht. Wenn wir nicht aufpassen, haben wir bald selbst ein massives Problem und das verschwindet nicht, wenn wir es nicht erkennen oder bewusst ignorieren. Je länger wir es haben, umso mehr fordert es seinen Tribut, ob uns das passt oder nicht; ein ständig kreisendes Gedankenkarussell, dass uns morgens aus dem Schlaf reißt, heftige gedankliche, kraftraubende und sinnlose Diskussionen mit dem Chef, mit der Frau, mit dem Mann, was wir ihnen alles sagen würden, wenn ... - Magenschmerzen inklusive, Reizbarkeit, nachlassende Konzentration, Dauermüdigkeit, Unzufriedenheit usw. usw.

Wir verschachteln viele Arbeiten ineinander und wenn wir sie erledigt haben, wissen wir nicht mehr, ob wir alles richtig gemacht haben. Wir können uns an Einzelheiten nicht mehr erinnern oder wir sind, wenn wir etwas tun, mit den Gedanken schon bei den Dingen, die wir in der Zukunft machen müssen. Wir sind mit den Gedanken überall, nur nicht wirklich bei dem, was wir tun. Das macht uns müde und unzufrieden und im schlimmsten Fall krank. Was folgt, ist die Suche nach Alternativen. Was würde ich machen wenn…

Aber auch da kommen wir nicht wirklich weiter. Alle Alternativen, kommen irgendwie nicht in Frage. Jetzt gehören wir tatsächlich zu denen, die bis zum Hals im Stress stecken und nicht wissen, wie sie da wieder raus kommen sollen. Und wir machen weiter und weiter. Es bleibt uns ja auch nichts übrig. Wir funktionieren und zwar solange, bis uns der Leidensdruck oder der Zufall mit anderen Sichtweisen in Kontakt bringen oder wir beim Arzt landen.

Ich bin 55 Jahre alt, Biologe, beruflich für verschiedene Dinge verantwortlich, aber wie das oft so ist im Leben, ohne wirklichen Entscheidungsspielraum. Eine Position, auf der man immer zwischen den Stühlen sitzt und einerseits viel investieren muss, um seinen Job gut machen zu können und andererseits auf sich aufpassen muss, dass man dabei nicht verschlissen wird. Ich habe das Glück, dass mir meine Arbeit Spaß macht und ich sehr nette Kollegen habe, mit denen ich direkt zusammen arbeite. Aus diesem Grund habe ich meine Unzufriedenheit mit bestimmten dienstlichen Gegebenheiten lange ignoriert und gedacht, sie könnten mir nichts anhaben...

Ich bin das erste Mal mit MBSR aus reiner Neugier, durch einen Film im Kino, in Kontakt gekommen. In diesem Film ging es um verschiedene Formen der Stressbewältigung und Meditation. MBSR war die einzige Form ohne religiösen Hintergrund. Das passte gut in mein naturwissenschaftliches Weltbild. Es war leider aber auch die Form, die am wenigsten behandelt worden ist. So habe ich mir zwei Bücher gekauft und gelesen. Ich fand das Ganze immer noch interessant, aber es gab keine Konsequenzen für mich.

Dann kam eine Zeit, in der zu beruflicher Unzufriedenheit über einen längeren Zeitraum verschiedene private Probleme kamen (Tod, Trennung, Krankheit). Ich hatte, Gott sei Dank, schon immer einen guten Draht zu mir selbst und habe gemerkt, wie sich das Fass Tropfen für Tropfen füllt. Ich wollte nicht, dass es überläuft und ich wusste, dass ICH etwas tun muss, bevor etwas mit mir geschieht, das ich nicht mehr steuern kann. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mich an den Film, die Bücher und MBSR erinnert.

Am Anfang habe ich mich relativ schwer getan, mich zu einem MBSR Kurs anzumelden. Ich wollte als Mann in keinen Kurs, in dem ausschließlich Frauen sind. Ich wollte niemanden treffen, den ich kannte und ich hatte, als es mich nun selbst betraf, plötzlich Zweifel, ob „das“ tatsächlich das Richtige für mich ist.

Zu all denen, denen es ähnlich geht, kann ich nur sagen, es gibt die Möglichkeit zu erfragen, wie sich der Kurs zusammensetzt. Nach meiner Erfahrung ist es gut, wenn sich ein gemischter Kurs zusammen findet, mit Männern und Frauen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Lebenssituationen und Berufen. Die Gruppen sind nie sehr groß. Wir waren 6 Frauen und 7 Männer.

Wenn ihr jemanden trefft, den ihr kennt, ist er/sie mit Sicherheit aus den gleichen Gründen da wie ihr und jede Peinlichkeit entfällt. In einen Folgekurs kann man sich ggf. immer noch versetzen lassen, wenn es sein muss. Und ob „das“ hilfreich für euch sein wird oder nicht, werdet ihr erst wissen, wenn ihr teilgenommen habt. Es gibt nichts zu verlieren und neue Erfahrungen erweitern zumindest den Horizont.

Die Räumlichkeiten bei Quantum 17 bilden einen schönen Rahmen für den Kurs. Sie sind großzügig und strahlen eine warme Atmosphäre aus, in der man sich gut aufgehoben fühlt.

Die Kursleiterin, Manuela, trägt maßgeblich zum Gelingen des Kurses bei. Sie begleitet einen sehr wohlwollend bei den ersten Schritten auf einem, für die meisten, völlig neuen Weg. Sie schafft es in Worte zu fassen, was manchmal schwer zu sagen ist. Sie hinterfragt, regt zum Nachdenken an und macht Angebote, ohne den Anspruch, dabei die absolute Wahrheit zu verkünden. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er die Angebote nutzt und sich auf den Weg macht. Durch das, was sie sagt und wie sie es sagt, merkt man, dass sie weiß, wovon sie redet und sie strahlt aus, was man für sich selbst gern erlangen möchte, nämlich Ruhe und innere Gelassenheit.

Beim MBSR geht es um den achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper und mit der eigenen Psyche. Durch Meditation und Yogaübungen schärft man den Blick für sich selbst, so dass man in Alltagssituationen, um die es ja eigentlich geht, den Blick auf das eigene Befinden behält. Bewusstes Reagieren und ein Verhalten, dass stressige Situationen nicht noch zusätzlich verschärft, sind das Ziel. Es geht darum, die Fähigkeit wieder zu erlangen, mit seiner Aufmerksamkeit ganz bei sich und im Moment zu sein, kreisenden Gedanken keinen Platz mehr im Kopf zu gewähren, genau wie Kinder, die versunken mit ihren Bauklötzen spielen und an nichts anderes denken als an Ihr Spiel.

Als Erwachsener hat man diese Fähigkeit in der Regel verloren. Wir nehmen alles auf, was auf uns einströmt und ignorieren lange, dass all diese Dinge auch etwas mit unserem Körper und unserer Psyche machen. Wir denken, das ist normal in der heutigen, hektischen Zeit und wer gut ist, muss auch mehrere Bälle in der Luft halten können. Oft müssen wir auch auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig funktionieren, um z.B. Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Aber wir müssen es nicht immer und nicht in jedem Fall. Wir müssen erkennen, wann es wirklich notwendig ist und wann nicht. Wir müssen aufmerksam sein für das, was in uns abläuft. Es ehrlich benennen, um überhaupt erst einmal zu wissen, wie es um uns wirklich bestellt ist. Dabei hilft der Kurs sehr.

Wenn wir Körper und Psyche permanent überlasten, fordern sie ihr Recht, auf die eine oder andere Weise. Die oben beschriebenen Warnsignale sind deutliche Hinweise, dass etwas mit uns nicht stimmt. Wer das nicht beachtet, wird ernsthaft krank. Würden wir jedem Freund so erklären, nur für uns selbst klammern wir diese Erkenntnis aus. „Geht ja nicht anders“. Doch es geht. Muss es sogar. Und jeder sollte die Chance nutzen etwas zu ändern, solange er es kann. Trifft uns eine Krankheit, egal welcher Art, geht es für uns nämlich auch nicht so weiter wie bisher. Dann sind wir gezwungen, etwas zu ändern, nur werden die Konditionen und Möglichkeiten dann durch die Krankheit diktiert und nicht mehr durch uns selbst.

Für mich liegt der Kurs noch nicht solange zurück, aber die Zeit des begleiteten Praktizierens ist vorbei und ich bin auf mich allein gestellt. Ob man das Gelernte in seinen Alltag integriert oder wieder ad acta legt, liegt an einem selbst. Aus diesem Grunde bin ich im Augenblick intensiver dabei als in der Zeit des Kurses selbst. Ich weiß, es kommen auch Zeiten, wo es schwieriger sein wird zu üben, aber es tut mit gut und ich will am Ball bleiben.

Ich merke, dass ich z.B. nach der Meditation deutlich entspannter bin als vorher. Ich schlafe besser und ich spüre an manchen Tagen im Arbeitsalltag auch deutlich mehr Gelassenheit als früher. Nicht an jedem Tag. Es ist ein Weg und es ist nicht immer leicht, alte Verhaltensmuster zu verlassen. Man muss dran bleiben und das habe ich mir fest vorgenommen. Die Dinge ändern sich nicht von allein. Wer Situationen/Dinge/sein Leben anders erleben will, kann nicht weitermachen wie bisher. Tut man es doch, landet man ganz schnell wieder an dem Punkt, wo man gestartet ist.

Auf die Frage, wer diesen Kurs besuchen sollte, würde ich antworten, jeder, der etwas für sich, seine Gesundheit und seine seelische Ausgeglichenheit tun möchte. Dabei sind diejenigen gut beraten, die es präventiv machen. Es ist einfacher stressbedingten gesundheitlichen Problemen vorzubeugen, als mühsam Schadensbegrenzung anzugehen. Ich hätte mir gewünscht, schon vorher zu einem achtsameren Umgang mit mir selbst angehalten worden zu sein. Das hätte möglicherweise manches im Alltag einfacher gemacht.

Allerdings muss jeder, der den Kurs besucht, auch bereit sein, sich auf neue Erfahrungen einzulassen. Wer innerlich auf Distanz geht, wird keinen Erfolg haben. Wer keine Erfahrungen mit Meditation und Yoga hat, muss einfach darauf vertrauen, dass es funktioniert. Und das tut es. Der Satz „Bei mir geht das nicht“ ist die beste Garantie dafür, dass man scheitert.

Es gibt genug Literatur mit deren Hilfe man sich über MBSR informieren kann, vielleicht findet man sogar die Anleitung, um erste Schritte alleine zu gehen. Wer aber MBSR ernsthaft für sich als eine Form von Gesundheitsvorsorge und Stressbewältigung in Betracht zieht, wird - glaube ich - an einem Kurs nicht vorbei kommen. Bestimmte Dinge klären sich erst wirklich, wenn man bereit ist, sie auszusprechen und sich geführt mit ihnen auseinandersetzt. Es reicht nicht Gelesenes abzuarbeiten, sondern man muss den Inhalt verinnerlichen. Dazu ist es manchmal sehr hilfreich und oft sogar erforderlich, die eigene Denkweise zu hinterfragen. Das gelingt einer außenstehenden Person mit MBSR-Erfahrung deutlich besser als einem selbst.

T.G., Biologe, 55 Jahre
Teilnahme am Kurs MBSR 08.03. - 03.05.2017

 


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